Mit dem Wind an der portugiesischen Südküste ist es so eine Sache. Die thermischen Einflüsse sind sehr ausgeprägt und die Windvorhersagen kriegen das nicht so recht in den Griff.

Ansich war für die Fahrt nach Faro bzw. die Lagune von Olhao etwas Wind angesagt, am Ende war dieser dann doch so schwach, dass wir nur knapp die Hälfe der Strecke segeln konnten.

Gestartet waren wir am frühen Nachmittag. Die Einfahrt in die Lagune ist nämlich recht eng, was bei einem Tidenhub von 3m eine mächtige Strömung verursacht, sogar mit einer stehenden Welle (Stromschnelle). Einlaufen und Auslaufen ist also nur bei Hoch- oder Niederwasser zu empfehlen. Wir hatten unsere Fahrt auf das Niederwasser um 22:15 getimed, das hat auch gut gepasst. Kurz vor der Einfahrt ging dann auch noch der Vollmond auf

Nein, das ist NICHT die Sonne 🙂 wie man an den Fahrtlichtern der ALKYONE sehen kann. Zum Einlaufen gab es dann noch ein wenig Wind, so dass wir unter Segel ein halbe Stunde vor Niederwasser mit etwa 1 kn Gegenstrom im Mondlicht ganz gemütlich in die Lagune einfahren konnten.

Ausser einem kleinen Einkauf und einem Standbesuch war heute einfach ein fauler Tag. Am Strand lernten wir ein Britisches Paar mit einem kleinen Sohn kennen, welche drei Monate zuvor in England aufgebrochen waren und nun zwischen Mittelmeer und Karibik schwankten. Wir luden sie Abendessen ein haben ein wenig über unsere Erfahrungen berichtet. Morgen soll es dann weiter gehen nach Faro.

Die Südwestspitze Europas empfing uns mit einem beeindruckendem Sonnenaufgang.

Gegen Mittag fiel der Anker im Aussenhafen von  Portimao, der Wind hat nicht ganz gereicht bis zum Hafen, aber fast, seit Vigo über 90% gesegelt 🙂

Am Nachmittag war natürlich noch der obligatorische Strandbesuch mit Lena fällig.

Schon die Nacht war der NW Wind ja recht frisch. Gegen Morgen wurde es dann dann für einige Stunden recht sportlich. Die Böen erreichten 7 Bft und das ganze auch noch bei sehr diesigem Wetter.

Aber gegen Mittag wurde es ruhiger, nicht zuletzt weil unser Route näher an Land  legten. Die Windkarten waren zutreffend, näher an der Küste war der Wind (und damit auch die Welle) deutlich weniger. So konnten wir auch eine einigermaßen ruhige Segelnacht verbringen.

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Gegen Mittag ging es los, natürlich nicht ohne einen Strandbesuch mit Lena, schließlich sind wir morgen den ganzen Tag auf See.

Für die weitere Planung haben wir uns entschlossen Lissabon, das kennen wir gut von der Weltumsegelung, auszulassen und gleich ins Algarve weiter zu segeln. Die Wetteraussichten versprechen ein schnelle Fahrt mit viel Wind und natürlich auch hohen Seegang 🙁 

Vor dem Rio Douro ist gut Wind, wenngleich nicht so viel wie angesagt. Der kommt dann prompt in der Nacht, dann verhängt sich auch noch das 2. Reff, naja ging halt nicht wie sonst in 2 Minuten, sondern hat 10 Minuten gedauert. Mitterweile hat es auch wieder Nebel, der dreiviertel volle Mond ist nicht mehr zu sehen. Was sind wir froh um AIS und unserer Radargeräte (mittlerweile fährt die Alkyone 2 davon). Ein paar kleiner Frachten kürzen nämlich Richtung Lissabon ab und fahren nicht durchs Verkehrstrennungsgebiet, so dass uns sehr nahe kommen.

Dort hat es jede Menge Verkehr, da kommt alles durch, was von Südafrika oder dem Mittelmeer nach Nordeurope will.

Heute Mittag haben wir  Viana do Castelo verlassen und sind  beim schönsten Segelwetter  vorbei an der goldenen Meerjungfrau wieder hinaus auf den Atlantik.

Lena hatte ihre helle Freude mit den Delfinen, die uns begleitet haben

Bis Porto sind es nur 35 sm, so dass wir rechtzeitig zum Abendessen im Rio Douro vor Anker gehen und den herrlichen Sonnenuntergang bestaunen können. Zusammen mit vielen, vielen Touristen, die hier mit Booten aller Art zum Sonnenuntergang geschippert werden.

Zum Abendessen haben wir den Grill angeworfen und es uns gut gehen lassen, wobei es zu kühl war, um im Cockpit zu sitzen. Obwohl wir ja nach Süden fahren wird es aktuell eher kälter.

Am Dienstag hat geregnet, aber gestern war ein traumhaft schöner Tag. Seit einigen Jahren kann man in einem Becken mitten in der Stadt liegen

Auch für Lena war alles da was das Herz begehrt, ein Spielplatz UND ein wunderbarer Strand am Rio Lima

Morgen Mittag geht es dann weiter nach Porto

Gestern ging’s endlich wieder los, raus aus dem Golf von Vigo und nach Süden, nach Viana do Castello. Der Wind war eher sehr schwach und nach der Hälfte der Strecke hat uns dann ein Nebelwand einholt.

Zu sehen war nichts mehr, in früheren Zeiten hätte das vermutlich das Adrenalin etwas hochgepuscht

aber im Zeitalter von GPS, Kartenplotter und Radar ist das kaum noch belastend.

Wobei so ein bisschen beruhigt es dann schon, wenn man den Leuchtturm von Viana do Castelo, dann doch im Nebel erkennen kann (wenn man ganz genau hinschaut). Gesegelt sind wir dann doch bis zum Molenkopf (waren ja eh nur knapp 4 Knoten schnell)

Mit ganz kleiner Crew, nur Jutta Magdalena und ich (Hansi), sind wir in Vigo an Bord gegangen um die ALKYONE nach Sardinien zu segeln. Schon im letzten Sommer haben wir in dieser Besetzung von der Chesapeak Bay aus Freunde von der Weltumsegelung in New Hampshire besucht. Jeff und Molly hatten in der Corona Pandemie ihr Schiff in Neuseeland verkauft und sind wieder nach Hause gezogen.

Da Jutta noch immer einen Fuß in einer Orthese stecken hat, ist das ganze schon fast ein Einhandtörn für mich, wobei bei den Hafenmanövern muss eben jetzt Jutta fahren, für die Leinenarbeit bin ja jetzt ich zuständig.